30. September 2021

Besser vorbereitet ins Studium


Das Städtische Gymnasium Gütersloh, das Kreisgymnasium Halle/Westf. und die Gesamtschule Halle/Westf. bündeln mit dieser offiziellen Vereinbarung ihre Expertise für die bereits seit über einem Jahr erfolgreichen Studienkurse an den Schulen, die an den Leistungskurs Mathematik angelehnt sind. Die Gesamtschule Halle steigt neu in das Projekt ein. Zusätzlich beteiligt sich auch das Einstein-Gymnasium Rheda an der inhaltlichen Ausgestaltung des Projektes. Das Städtische Gymnasium Gütersloh ist Referenzschule und koordiniert die Zusammenarbeit.

Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch (v.l.):  Markus Spindler, Schulleiter des Kreisgymnasiums Halle, Britta Jünemann, stellvertretende Schulleiterin des Städtischen Gymnasiums, Torsten Imkamp, Koordinator der Begabtenförderung Mathematik am SGG, Axel Rotthaus, Schulleiter des Städtischen Gymnasiums, Annette Hellmann, Netzwerkbetreuerin der Bezirksregierung Detmold, und Almuth Burkhardt-Bader, Schulleiterin der Gesamtschule Halle (Westf.)


Worum geht es im Studienkurs Mathematik?


Im Mathematik-Studienkurs können Schülerinnen und Schüler Kenntnisse und Fähigkeiten über den üblichen Schulunterricht hinaus erwerben, die ihnen helfen, mathematische Grundlagen im späteren Studium besser zu verstehen. Die Bedeutung dieser Kenntnisse erschließt sich bei mathematikaffinen Fächern wie naturwissenschaftlichen oder ingenieur-wissenschaftlichen Studiengängen sofort. Jedoch werden zunehmend auch in Studiengängen wie Psychologie, Wirtschaftswissenschaften oder Sozialwissenschaften mathematische Kenntnisse vorausgesetzt. Der Mathematikunterricht an den Schulen, so wie er momentan ausgestaltet ist, bereitet nicht ausreichend auf diese Anforderungen im Studium vor.
Im Studienkurs stehen daher mathematikbasierte Fachmethoden, Inhalte und Verfahren im Fokus, die eine besondere Bedeutung im späteren Studium haben. Der Übergang Schule – Hochschule soll dadurch erleichtert werden. Zusätzlich dient der Studienkurs auch dazu, mathematikinteressierte Schülerinnen und Schüler zu motivieren, die über den gewöhnlichen Unterricht hinaus ihre mathematischen Kenntnisse vertiefen wollen. So werden im Studienkurs spannende Fragen der reinen Mathematik wie z.B. Zahlentheorie, aber auch Anwendungsbeispiele aus der Raumfahrt behandelt. Zudem lernen die Schülerinnen und Schüler anhand von Beweisverfahren, wie Mathematik funktioniert, das heißt wie man von einer Vermutung über einen Beweis zur Lösung eines mathematischen Problems kommt.
Der Studienkurs ermöglicht allen Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Mathematik, im Einzelfall auch interessierten Schülerinnen und Schülern der Grundkurse der Jahrgangsstufe Q1 die Teilnahme. Der Kurs findet außerhalb des regulären Fachunterrichts statt.
Es handelt sich bei diesem Kurs um ein Projekt der individuellen Förderung begabter und interessierter Schülerinnen und Schüler. Teilnehmerzahl: ca. 15.


Wie sieht die Netzwerkarbeit aus?


Ziel der Netzwerkarbeit ist es, an mehreren Schulen in Kooperation den Studienkurs auszugestalten und von Erfahrungen der anderen Schulen zu profitieren. Über die Inhalte und Verfahren stehen die beteiligten Schulen im Austausch. Ziel ist die Weiterentwicklung von Modulen und der Austausch von Erfahrungen über das Projekt.
„Zukunftsschulen NRW – Netzwerk Lernkultur Individuelle Förderung“ ist seit 2013 ein Angebot an interessierte Schulen aller Schulformen, die ihre Unterrichts- und Schulentwicklung in Netzwerken und in Zusammenarbeit mit Referenzschulen am Leitbild der individuellen Förderung ausrichten wollen. Im Sinne der Verankerung werden die Ergebnisse der Netzwerkarbeit allen Schulen Nordrhein-Westfalens zur Verfügung gestellt und auf der Homepage des Netzwerks Zukunftsschulen NRW veröffentlicht.
Die Schulen arbeiten gemeinsam in ihrem Projekt und verständigen sich in regelmäßig stattfindenden Netzwerktreffen darüber, wie die Arbeitsweisen im Netzwerk sind und wie das Vorhaben in der Praxis umgesetzt wird.
Netzwerke bieten einen generellen Mehrwert und ermöglichen bspw. Folgendes:

  • Den effizienten Einsatz von Ressourcen,
  • den Zugang zu Kompetenzen und Ressourcen, die in der eigenen Schule nicht vorhanden sind, jedoch für den Erfolg benötigt werden,
  • die Unterstützung des eigenen Innovationsprozesses durch Netzwerk Partner und
  • eine gemeinsame Qualitätssicherung, Professionalisierung und Weiterbildung.

Welche Erfolge und Ergebnisse sind zu erwarten?


Die Reaktionen der beteiligten Schülerinnen und Schüler ermutigen uns, nach einer einjährigen Probephase weiterzumachen und die Zusammenarbeit mit anderen Schulen zu intensivieren. Das Projekt erfreut sich großer Beliebtheit und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind leicht zu motivieren. Sie bringen ein hohes Maß an Interesse und zum Teil auch über Schulwissen hinausgehendes Fachwissen mit, das sie vertiefen wollen.
Die Rückmeldungen der Schülerinnen und Schüler sind durchweg positiv, vor allem auch im Hinblick auf die Studienvorbereitung.
Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages ist auch eine Selbstverpflichtung der kooperierenden Schulen, die individuelle Förderung mathematikbegeisterter Schülerinnen und Schüler zu einem Teil ihres Schulprogramms zu machen.
Denn Mathematik ist ein Zugang zur Welt der Vernunft und sie lehrt das Geheimnis des Denkens: Sie weckt die Freude daran, die Welt und das Universum zu verstehen und ganz neu zu denken. Und manchmal hilft sie auch dabei, eine Brücke statisch richtig zu konstruieren.


Die Schulleitungen
Städtisches Gymnasium Gütersloh, Axel Rotthaus
Kreisgymnasium Halle, Markus Spindler
Gesamtschule Halle, Almuth Burkhardt-Bader